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Ab in die Innenstadt

Gleich geht es los … ab in die Innenstadt von Regensburg und zwar mit 11 Welpen und 4 Junghunden, denn lernen müssen unsere Hunde heutzutage sehr viel. Schön an der Leine neben dem Herrchen laufen, keine anderen Menschen belästigen, ruhig vor dem Supermarkt warten und/oder auf den Freilaufflächen auf „Pfiff“ hören. Und das alles möglichst schnell.

Leider geht vieles nicht so schnell. Auf der anderen Seite ist Hundetraining auch ein Spießrutenlauf durch die Einstellungen, die in unserer Gesellschaft gerade in Sachen Hund vorherrschen.

Ein Beispiel: Klein Labrador mit zarten 11 Wochen soll lernen nicht jeden fremden Menschen als Hauptgewinn zu betrachten. Man kann sich vorstellen, mit welcher Geschwindigkeit man als Halter eines solchen süßen Fellhaufens durch die Innenstadt marschiert. Alle 2 Meter bleibt ein verzauberter Hundefreund stehen und lässt sich freudig und ausgiebig anspringen und bespaßen. Nun hat man als vernünftiger Hundehalter 2 realistische Möglichkeiten:

1. Um keine Debatte darüber führen zu müssen, dass man seinem Hund keine Freiräume lässt, und das sich dieser ja nur freut, lässt man klein Fiffi weiterhin witzig an den Hosen der Personen herumnagen und herumspringen. Mit der Frage im Kopf: Was lernt mein Hund gerade?

2. Man macht als Hundehalter seinem lernbereiten jungen Hund klar, dass das Anspringen fremder Personen nicht erwünscht ist und es besser ist sich zurückzuhalten und an seinem Besitzer zu orientieren … (Techniken jeder Art gibt es viele, die meistens aber nicht so gut aussehen, für Hunde jedoch klar zu verstehen sind)Was nun passieren wird ist klar: „Wie können Sie das nur machen? Der ist doch noch klein… ich hole den Tierschutz … so jemand wie Sie darf gar keinen Hund halten …o.ä.)

Was aber keiner begreifen will, ist, dass dieser Hund in knapp 8 Monaten ein großes Tier mit ca. 30 Kilo sein wird. Wenn dieser Hund dann die Menschen auf die gleiche Art und Weise begrüßt ist man als Halter die bestrafte Person. Schon komisch. Auf der einen Seite soll man seinem Hund alle Freiräume lassen und auf der anderen dürfen Sie nicht negativ auffallen. Wie soll das ein Tier verstehen?

Das Erlernen von klaren Grenzen, die nicht permanent hinterfragt werden, ist eines der wichtigsten Dinge im Hundetraining.
Wenn man über Fairness spricht, d.h. fair und klar verständlich für den Hund, dann muss man auch so konsequent sein und frühzeitig mit begrenzenden Maßnahmen anfangen. Nur dann kann ein Hund die Grenzen und die damit verbundene Frustration in Ruhe ertragen.

Viel Spaß 🙂

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Hunde sagen „Hallo“ und nicht „Auf Wiedersehen“

Angeregt durch eine gute Freundin habe ich mich mit dieser, doch sehr sympathischen, Angewohnheit unserer Hunde beschäftigt. Hunde sagen einfach ganz klasse „Hallo“, aber das „Auf Wiedersehen“ wird zu 99% konsequent untergraben. Wo Ihre Menschen mit Verabschiedungszeromonien nicht geizen, bleiben unsere Hunde sich treu. Der ein oder andere lässt sich bestimmt auf das auffällige Verhalten des Zweibeiners ein und verknüpft dies mit dem darauffolgenden Zustand des Verlassenwerdens, aber im Großen und Ganzen müssten unsere Hunde sich nicht verabschieden.

Wenn es dann aber um das Wiedersehen geht sind alle ganz vorne dabei und zeigen die ein oder andere Überreaktion.

Leben im hier und jetzt – das ist dann wohl der entscheidende Punkt.
Hunde können einfach jeden Tag neu beginnen und begrüßen. Abends schlafen sie dann ja auch ohne Gutenachtkuss glücklich ein.

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Sie meinen also, dass ich meinen Hund ignorieren soll?

Es wird langsam Zeit ein paar Worte zu dem am häufigsten benutzten, aber auch am häufigtsen falsch verstandenen Begriff „Ignorieren“ zu sagen. Es ist schon komisch und ich versuche mich auch diesbezüglich in meiner Wortwahl zu reflektieren, aber immer nach ca 30 – 45 Minuten des Erstgesprächs mit einem Kunden eilt mir folgender Satz entgegen:

„Sie meinen also, dass ich meinen Hund ignorieren soll?“

Ich: „Nein, ich möchte, dass Sie mit ihrem Hund in Kontakt treten, aber eben auf eine ganz bestimmte Art und Weise, die sie in der Hund-Mensch „Hierarchie“ (damit meine ich nicht Alpha und Omega!!) aufsteigen lässt und damit klare Verhältnisse schafft.

Was bedeutet eigentlich „Ignorieren“. Soll das eine Lösung für/Antwort auf Fehlverhalten des Hundes sein? Vielleicht? Aber nur ein bisschen. Denn was wäre es für eine Antwort, wenn mein Hund mich gerade genüsslich ins Bein beißt und ich das Verhalten mit Ignorieren „bestrafe“. Fragt sich, was der Hund dann als Strafe versteht. Oder wie es so schön in vielen Büchern steht: „Wenn ihr Hund an Ihnen hochspringt, dann ignorieren sie ihn“ … Schon mal ausprobiert? Klappt zu 99% nicht.

Manchmal findet man „Ignorieren“ auch  im Bezug auf die Mensch-Hund Beziehung. Dann, wenn es darum geht, dass der Hund lernt nicht mehr an erster Stelle zu stehen und dementsprechend mit „Ignorieren“ geläutert wird. Was machen aber so manche Hundehalter daraus? Sie verschrenken die Arme und versuchen möglichst nicht mehr auf Ihren Liebling zu achten und innerlich zerbricht Ihnen das Herz. Nach einem Tag „Ignorieren“ ist es dann auch schon wieder vorbei. Schließlich liebe man seinen Hund ja und man hat ihn sich ja für ein liebevolles und aufmerksames Miteinander angeschafft.

Leider funktionieren einfache und pauschale Buchtipps meist nicht in der Realität.

Das Wort „Ignorieren“ birgt meines Erachtens viel zu viele Emotionen und Bilder, die nichts mit der Hund-Mensch-Beziehung zu tun haben.

Ersetzten wir „Ignorieren“ mit „Standing, oder frei übersetzt aufrechte Haltung“ kommen wir der Sache ein wenig Näher. Die Nichtbeachtung des Hundes kann nur dann effektiv eingesetzt werden, wenn wir uns von den Bildern lösen und ein ehrliches „Standing“ entwickeln, das dem Hund vermittelt nicht mehr im Zentrum unserer Aufmerksamkeit zu stehen. Vielmehr geht es doch um eine innere Einstellung und darum den Hund weniger wichtig zu machen.

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Sophie im Gras

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Rückblick – Konsequenz ist alles ????

Sie hat einen schwarzen Kopf, der Rest ist weiß. Sie misst gerade mal 20 cm in der Höhe und hat süße kleine Knopfaugen. Ihr Name ist Sophie und meine Konsequenz als Hundetrainerin und Hundebabymama hat ihren Feind gefunden …

Eine Parson Russel Terrier Hündin ist eingezogen und ein Sammelsurium an Humor, „Wut“, Sturheit und Lebensfreude bestimmt nun unseren Alltag.

Bezugnehmend auf meinen Artikel, rund um die Wichtigkeit der Konsequenz und Klarheit in der Hundeerziehung, möchte ich diesem natürlich nicht im Ganzen widersprechen … das wäre ja auch inkonsequent … aber aktuell ist so viel Liebe und Großzügigkeit bei uns ins Haus gezogen, dass die Konsequenz oft den Kürzeren zieht.

Hundewelpen sind einfach ne Show für sich und manchmal möchte man sich einfach nur mitreßen lassen von so viel Übermut. Und das ist denke ich auch gut so.

Konsequenz ist natürlich nicht alles und am Ende kommt es wirklich auf die ganz eigenen persönlich und ehrliche Beziehung zu seinem Hund an.

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Kleines Plädoyer für die lange Weile

„Nein, nicht doch!“, rufen Sie jetzt entsetzt aus.“Unser Welpe soll sich nicht langweilen müssen!“ Müssen? Dürfen!
Hey, du kleiner Kerl, du darfst einfach  mal nichts tun. Du musst nicht zum Klavierunterricht, Ballett fällt diese Woche aus, bei Aikido für kleine Wesen ist die Lehrerin erkrankt und die dritte Fremdsprache im Vorschulalter vergessen wir einfach mal. Du darfst Dich langweilen! Was für ein schöner Tag! Du darfst der dicken Hummel zusehen, wie sie von Blüte zu Blüte brummt, du darst angesichts des leckeren Grilldufts von nebenan in unanständige Träumereien verfallen, du darfst dich wälzen, du darfst dösen, du darfst gedankenverloren einem Flugzeug nachblicken, das im blau des Himmels eine schmale weiße Spur hinterlässt. Du darfst darüber nachdenken, warum das so ist – du darfst es aber auch lassen.
Heute ist ein schöner Tag. Keiner treibt Dich an, niemand möchte, dass du besonders hoch  springst, besonders eifrig suchst, besonders schnell im Slalom läufst. Heute ist ein schöner Tag, heute darfst du einfach Hund sein. …
Lassen Sie ihn Hund sein und gönnen Sie ihm etwas lange Weile. Und wenn Sie ihn dann beobachten, wie er scheinbar ohne vorher festgelgten Plan ziellos von einer Ecke des Gartens in die andere trödelt oder einfach nur faul im Gras liegt – legen Sie sich zu ihm, schließen Sie die Augen, spüren Sie sein warmes, weiches Fell. Wenn Sie jetzt wirklich und allen Ernstes immer noch daran denken, dass Sie eigentlich noch dieses unnd jenes mit ihm machen müssen – dann, mit Verlaub, ist vielleicht ein Hund nicht das richtige Tier für Sie. “

Zitiert von Michael Grewe aus „Hoffnung auf Freundschaft“

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Sitz ist Sitz und nicht Platz – Konsequenz als Erziehungsmittel

Eines der wichtigsten Erziehungshilfen für das tägliche Miteinander ist die eigene Konsequenz in der Handlung. Das heisst vor allem, dass man das tut oder durchsetzt, was man sich vorgenommen hat. Dabei kann man ganz klein anfangen. Beim eigenen Hund wäre es darauf zu achten, ob „Befehle“ auch umgesetzt werden, wie lange sie anhalten und ob ein Nichtbefolgen Konsequenzen nach sich zieht.

Ein Beispiel: Ich sage meinem Hund, dass er sich hinsetzen soll. Er tut dies nur zögerlich setzt sich dann aber hin. Während ich mich mit einer anderen Person unterhalte steht mein Hund wieder auf und macht eigene Dinge. Nun verlange ich von ihm wieder ein Hinsetzen. Er legt sich allerdings ins Platz und schaut mich mit keinem Auge an. Da es mir so langsam unangenehm wird, lasse ich das Ganze so stehen und verlasse schließlich die Situation.

Was hat der Hund gelernt?

Dies ist eine häufige Situation, die so manchem gar nicht mehr auffällt, aber für den Hund eine zentrale Bedeutung hat. Nämlich, dass er unsere Befehle in Frage stellen kann oder zumindest umdeuten. Hunde sind anderen Artgenossen gegenüber durch und durch konsequent, nur so können sie sich in einer Gruppe positionieren.

Will ich mich als Mensch nun meinem Hund gegenüber so verhalten, dass er mich ernst nimmt, sollte ich viel mehr darauf achten, dass ich meine Erziehungsinhalte auch durchsetze. Dabei spielt Klarheit in der Kommunikation eine zentrale Rolle. Lassen sie sich von Ihrem Hund nicht veräppeln. Wenn er „Sitz“ gelernt hat brauchen sie ihn nicht 20 mal verbal auffordern den Befehl auch umzusetzen. Hier geht es eindeutig darum wär den längeren Atem hat. Die meisten Hunde haben gelernt das Frauchen/Herrchen irgendwann entnervt aufgibt.
Fangen sie an zu handeln! Versuchen sie nicht alles mit Worten zu kommunizieren, sondern das ein oder andere Mal körpersprachlich zu argumentieren. Das wäre beim Sitz zum Beispiel ein Antippen auf den hinteren Rücken.Und nicht vergessen: Wenn ich einen Befehl gegeben habe muss ich diesen auch wieder aufheben. Z.B.: „Geh auf Deinen Platz“ gilt so lange, bis ich den Hund wieder herausrufe, sonst wird er sich auch hier schnell verselbstständigen.

Es bringt sehr viel, wenn man auf die eigene Konsequenz achtet und damit das ein oder andere Beziehungsproblem bereinigen kann.

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Mut zu Veränderung

Ja, das klingt wieder sehr kompliziert. Aber Hundetraining ist und bleibt nun mal Arbeit mit dem Menschen, oder wenn man selbst betroffen ist, Arbeit an sich selbst und dem Umgang mit dem eigenen Vierbeiner. Gerade bei Schwierigkeiten mit dem Hund -Pöbeln an der Leine, Rückrufproblematiken, Aggressionen- sollte es Grundregel sein zuerst auf das Miteinander zu schauen und dort schon die ersten Weichen zu stellen, die dann ein Training am eigentlichen Problem erst ermöglichen. Viele Hunde zeigen nämlich neben dem Hauptproblem, z.B. dem Rumpöbeln mit anderen Hunden, noch ganz viele andere kleine Nebenschauplätze, wo man als Herrchen nicht ganz für voll genommen wird. Die Beispiele hierfür lassen sich meist in der häuslichen Umgebung finden. Oder können Sie Ihren Hund jederzeit wärend des Fressen zu Hause abrufen? Warum sollte er dann mitten in einer schönen Pöbelei zu Ihnen kommen?

Eine liebe Freundin hat trefflicher Weise gerade einen tollen Artikel in ihrem Blog über Veränderungen im eigenen Verhalten geschrieben (mehr dazu gerne nachlesen bei: http://www.diestartseite.wordpress.com) mit dem Zitat Albert Einsteins:

„Probleme kann man nie mit der selben Denkweise lösen durch die sie entstanden sind.“

Umgedacht auf das Hund-Mensch-System heißt das, man sollte sich und sein Verhalten dem Hund gegenüber reflektieren und neues Verhalten bei sich und dem Hund etablieren. Dies ist Grundvoraussetzung der meisten Problembewältigungen. Erst wenn ich die Umstände, Rituale oder eingefahrene Verhaltensweisen aufhebe bedingt es eine Verhaltensänderung bei meinem Hund.Veränderung bedingt Veränderung. Natürlich geht auch eine leichte Verunsicherung mit einher. Klar, wenn ich als Hund gewöhnt bin, dass es immer um 18 Uhr Fressi gibt, danach noch ein kleines Schäferstündchen auf der Couch und dann ab in Frauchens Bett, um dann ausgeruht um 6 Uhr morgens wieder auf der Matte zu stehen … dann ist es natürlich höchst unangenehm, wenn mir diese lieb gewonnen Rituale entzogen werden. Da wird auch gerne mal geknurrt und darauf hingewiesen, dass es so ja wohl nicht geht.

Aber was heißt das jetzt für die Praxis?

Es ist natürlich nicht so einfach Pauschalen herauszugeben. Schießlich hat ja nicht jeder Halter mit seinem Hund ein Problem. Trotzdem kann es auch für diese recht interessant sein, einfach mal ein wenig anders in den Tag zu starten und zu schauen, wie Hundi auf Neues so reagiert.

Kleine Übung als Anregung: Die Schlafmöglichkeiten auf ein Körbchen reduzieren und an eine räumlich uninteressante Stelle platzieren. Der Hund muss nicht immer alles mitkriegen, was in Ihrer Wohnung passiert. Die Hundeleine nehmen und einfach mal ohne Hund in die Stadt gehen, um das Ritual und die Selbstverständlichkeit dahinter aufzulösen. Und für die, die noch ein bischen mehr wollen: reduzieren der Aufmerksamkeit. Machen Sie sich rar. Anfassen und Ansprechen soll zu etwas Besonderem werden – Sie wollen doch keine CD im Hintergrund sein, oder?
Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist nur, dass es zu Ihrem Hund passt. Also heißt es erstmal beobachten und schauen welche Rituale sich eingeschlichen haben. Was ist Ihrem Hund wichtig? Sein Fressen, der Schlafplatz, ihre Nähe?

Eine Veränderung fühlt sich am Anfang oft nicht richtig an, oder einfach ungewohnt. Das ist wie mit dem Hände Ineinanderfalten. Wenn man das mal ausprobiert fühlt es sich irgendwie komisch an, die Hände mal andersherum zu falten.

Viel Spaß und Mut zu Veränderung!

 

 

 

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Hat er nicht schon alles?


Ja, manchmal ist es nicht so einfach, das Problem, das man draussen mit dem Hund hat auf die Situation in den eigenen vier Wänden zurück zu führen.
Meistens, jedoch ohne verallgemeinern zu wollen, liegt die Ursache von unerwünschtem Verhalten (Pöbeln an der Leine, nicht kommen bei Rückruf, etc.) im täglichen Miteinander und an der Art und Weise wie Mensch und Hund zusammenleben.

Hunde sind durch und durch hierarchisch organisiert, der eine mehr, der andere weniger. In ihrem Leben geht es hauptsächlich um die Eroberung und die Verteidigung von Ressourcen. Das kann der geliebte Platz auf der Couch sein, das Futter, bestimmte Spielzeuge oder einfach nur soziale Nähe/Distanz. Dinge die wichtig für den Hund sind und ihm einen bestimmten Platz in der Rollenverteilung geben. Dieser sollte im Sinne des Hundes natürlich möglichst statushoch sein. Also lieber eine Hauptrolle als Nebenrolle.

Nun ist es aber genau diese Hauptrolle, die es uns Zweibeiner dann oft schwer macht den eigenen Hund in unserem Alltag verlässlich kontrollieren zu können.

Und hier setzt Hundetraining  im besten Falle ein, und nicht als reine Technikabfrage am Symptom. Denn einem Hund, der sich selber sehr wichtig nimmt, fällt es nun einmal sehr schwer in Momenten, die er dann als wichtig empfindet (Treffen eines Spielgefährten) auf das Herrchen zu hören. Da kann man noch so sehr mit der Futtertüte knistern oder quietschend über die Hundewiese rennen. In dem Falle, man hat keinen labradorartigen Staubsauger, wird Hundi schnell entscheiden, ob die läufige Hündin um die Ecke besser schmeckt als das Würstchen in der Hand. Der gewissenhafte Abruf wird also schnell zu einer Möglichkeit innerhalb von Entscheidungen und führt nicht zwingend zu einem dringlichen Befolgen.

Nun, dann steht man als Halter verwirrt in der Sonne und fragt sich zum hundertsten Mal, warum der geliebte Fiffi, den man womöglich noch aus dem Tierschutz gerettet hat und der alles was das Hundeherz begehrt seinen Besitz nennen kann, sich erdreistet nicht mit dankbarem Schwanzwedeln auf Abruf zurück an die menschliche Seite kommt. Die Frage, die man sich als Halter nun stellen sollte: „Welchen Grund hat der Hund denn auf sie zu hören?“ – hat er nicht schon alles?

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Blogstart … nur ein dreckiger Hund ist ein glücklicher Hund

Es kann mir gewiss niemand erzählen, dass Hunde keine Frühlingsgefühle haben! Da manövrierte sich heute so mancher Zweibeiner auf seinem täglichen Gassigang  entlang der Isar, zwischen Matsch und Glatteis, und Fiffi ließ wortwörtlich die Sau raus. Ein Lächeln ging dann aber doch jedem übers Gesicht, auch  wenn sich nach und nach die Bekleidung dem matschigen Boden anpasste.

Der langsam dahin tauende Boden bringt so manchen Schatz ans Tageslicht und es muss wahrlich eine Freude sein die Hundenase in alle stinkenden Löcher zu stecken. Da hilft auch die gute Erziehung nichts.
In unserer Hundeschule beklagt sich fast jeder über das mangelhafte Interesse des Hundis an seinem Herrchen. Viel lieber lässt es sich durch die Gegend sausen, über Pfützen hüpfen und dem Dreckigsein fröhnen. In diesem Zusammenhang fällt mir immer ein Zitat meines „Lehrmeisters“ Michael Grewe ein:

„Nur ein dreckiger Hund ist ein glücklicher Hund“